Desinfektionsmittel für die Aalener Stadtverwaltung

Stadtverwaltung Aalen hat Desinfektionsmittel selbst hergestellt. Feuerwehrkommandant Kai Niedziella produziert nach WHO-Rezeptur Desinfektionsmitteln

Feuerwehrkommandant Kai Niedziella mit Sohn Jan (© Stadt Aalen)

„Im Rathaus treffen wir seit drei Wochen Vorsorge, um bezüglich der Corona-Infektionen gewappnet zu sein. Dabei haben wir auch die Idee zur selbstständigen Herstellung von Desinfektionsmitteln aufgegriffen“, berichtete Oberbürgermeister Thilo Rentschler bei den täglichen Besprechungen der Koordinierungsstelle Coronavirus. Der Gedanke war bei der Knappheit von Desinfektionsmitteln im Zuge der Hamsterkäufe aufgekommen. „Um den Betrieb des Rathauses und nachgeordneter Einrichtungen zu gewährleisten, wurde deshalb der Versuch zur Selbstherstellung gestartet“, sagte Rentschler.

 

„Warum die Mittel nicht selbst herstellen?“, fragte sich auch der Aalener Feuerwehrkommandant Kai Niedziella. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte extra hierfür zwei brauchbare Rezepte veröffentlicht, die leicht umzusetzen sind. Dabei mischt man Ethanol, Wasserstoffperoxid und Glycerlin in genau vorgegebenen Mengen. Unter Einbeziehung des Wissens von Apotheken wurde das Projekt angegangen.
 

„Die zu verarbeitenden Inhaltsstoffe sind nicht toxisch oder sehr gefährlich“, sagte Niedziella. Allerdings müsse man bei Wasserstoffperoxid aufpassen: „Da besteht eine gewisse Verätzungsgefahr.“ Die Zutaten erhielt der Feuerwehrkommandant durch private Hilfe. In den sicheren Räumen der Feuerwehr Aalen im Rettungsleitzentrum machte sich Niedziella mit seinem Sohn Jan, Chemikant im zweiten Lehrjahr, Ende März an die Arbeit.

Zunächst habe man die Grundkomponenten nach der Kreuzmischgleichung zusammengemixt und dann in Kanister umgeschüttet. Insgesamt sind dabei bereits 20 Handfläschchen Desinfektionsmittel höchster Qualität entstanden, die nun dem Rathaus zu Desinfektionszwecken zur Verfügung stehen.

© Stadt Aalen, 03.04.2020